Es wurde eine 2-Jahres-Ehe, ohne eigene Kinder. Denn am 12. Februar 2000 wurde sie ploetzlich bewusstlos, mit schweren Grippeanzeichen unter Lebensgefahr ins Tel Hashomer-Hospital, in die Intensivstation Sheva' in Tel-Aviv eingeliefert. Die israelische Zeitung "Ha'aretz" berichtete:
"Tel-Aviv - Ofra Haza liegt bewusstlos im Schiba-Spital. Der Zustand der lebensgefaehrlich an Grippe erkrankten Kuenstlerin wurde als sehr ernst bezeichnet. Im Verlauf der Grippe hatte sich eine Lungenentzuendung entwickelt. Ofra Haza werde inzwischen kuenstlich beatmet, mehrere Organe seien ausgefallen, so ein Sprecher der Klinik. Etliche bekannte Rabbiner der jemenitischen Gemeinde haben begonnen, fuer ihre Gesundheit zu beten." Kameras kreisten Tag und Nacht ueber dem Hospital. Jede Veraenderung oder auch Nichtveraenderung in ihrem Zustand wurde dokumentiert; sie stand unter staendiger Beobachtung. Ihre Eltern und Geschwister postierten sich f�r Tag und Nacht vor der Tuer der Intensivstation, und ihre Fans organisierten gemeinsame Betstunden und campierten im und ausserhalb des Krankenhauses.
Doch diesmal griff G"tt nicht ein. Am 23. Februar 2000 , um 19:40 Uhr israelische Zeit (18:40 Westeuropa) starb sie. An Organversagen und Lungenentzuendung, wei die Aertzte berichteten , aufgetreten durch Zusammenbruch des Immunsystems.
Es war eine unerwartete Tragoedie. Man unterbrach im Fernsehen ein internationales Basketballspiel, um ihren Tod zu verkuenden. Zeitungen und Nachrichtensendungen in der ganzen Welt berichteten davon. Der damalige israelische Premierminister Ehud Barak kommentierte:

"Ofra Haza kam aus einem Slum und erreichte die Spitze der israelischen Kultur. Wir haben ihr alle sehr viel zu verdanken." Schon am naechsten Tag, gemaess der juedischen Tradition, wurde sie auf dem Yarkon-Friedhof, nord�stlich von Tel-Aviv (zwischen Tel-Aviv und Petach Tikva, an der Autobahn Richt. Kfar Saba), begraben.
Viele hohe Beamte, Saenger, Schauspieler gingen mit zu ihrer Beerdigung, der ohnehin schon ein endlos langer Zug von Trauernden folgte.
Ofras Tod war von mysterioesen Vorfaellen begleitet worden. Zwei Wochen vor ihrem Tod hatte sie eine Nachrichtensperre verhaengt, und verbot auch den Aerzten, ihre Krankheit und den Grund fuer den nahenden Tod zu verraten. Bezalel Aloni selbst erfuhr es erst, als sie ins Tel Hashomer-Hospital eingeliefert worden war.
Es gab in den Wochen und Jahren danach und gibt es immer noch Unmengen von Geruechten. Die einen behaupteten, sie sei an Krebs gestorben, die anderen meinten, Grippe. Bis zum Montag respektierten die Aerzte ihre Privatsphaere, doch dann verriet der Chefarzt, Zeev Rothenstein (heute der Direktor des Tel-Hashomer-Hospitals), der Ha'arez-Zeitung die offizielle Todesursache.
Bis heute steht es nicht fest, ob der Medikamentenkoktail, der Haza im Hospital verabreicht wurde, oder die HIV-Infektion selbst und der darauffolgende Zusammenbruch ihres Immunsystems an ihrem Tod schuld waren. Es ist bekannt, dass sie jedoch mit dem HI-Virus von ihrem Mann Doron Ashkenazy infiziert wurde, denn weder vor noch nach der Ehe hatte Ofra von Drogenspritzen Gebrauch gemacht, noch hatte sie Kontakt zu AID S-Kranken gehabt, etwa auf Partys . "Der einzige Mann" im Leben von Ofra, wie Bezalel Aloni sich spaeter ausgedrueckte, hatte ihr anstatt des herbeigesehnten engueltigen Gluecks die "Endgueltigkeit" an sich beschert. Vor seiner Infektion war sie nie gewarnt worden.
Ende des Jahres 1999 und Anfang 2000, als sie schon sehr krank war, wurde Ofra von Ashkenazy gaenzlich von der Oeffentlichkeit abgeschirmt. Auch vor dem Beginn des Krankheitsverlaufes war die Ehe sehr geheimnisumwoben; kaum etwas drang an die Oeffentlichkeit oder an Familie und Freunde. Ofra erzaehlte keine Details ihres Ehelebens. Dieses wurde oft von sonderbaren Vorfaellen begleitet: Z.B. wurde Bezalel Aloni, Ofras Manager seit 28 Jahren, sofort nach der Heirat fristlos von Ashkenazy entlassen! Auch Ofra wollte keinen Kontakt mehr zu ihrem ehemaligen Freund und Manager; nach und nach fror die Verbindung ein. Aloni selbst verkraftete diese Trennung nur schwer.
Ihr Mann liess weder ihre Eltern und Geschwister, noch Bezalel etwas von ihrem sich immer verschlechternden Zustand wissen und benachrichtigte keinen Arzt. Die einzige Person, an die sich Ofra wegen ihres Zustands wenden konnte, war die Gynaekologin und ihre Freundin Mimi Hatman-Peri. Heute weiss man, dass diese Ofras Beschwerden nicht ernst nahm oder ernst nehmen wollte, es kursieren die Geruechte, dass sie gemeinsam und auf Anweisung von Ahskenazy agierte. Bis heute hat sie sich nicht vor der Presse geaeussert und keine Erklaerungen an die Familie Haza abgegeben.
Ofras Haus, was sie sich frueher schon gekauft hatte, in Herzelia, kurz vor Ofras Einlieferung ins Krankenhaus zum Verkauf gestellt. Ofra ahnte dies. Kurz vor dem besagten Verkauf rief sie einen Freund an. "Tu alles, was du kannst, aber sorge dafuer, dass mein Haus nicht verkauft wird!" Doch es war zu spaet. (
Quelle: Sodot, IL 2005)

Im Dokumentarfilm "Sodot-Secrets" (Israel 2005) erzaehlt Ofras Schwester Zehava von den letzten Monaten im Leben Ofras und ihrer Evakuation ins Krankenhaus. Noch Mitte Februar 2000, wusste Ofras Familie nichts von der Infektion, sondern es wurde ihnen erklaert, Ofra haette eine Grippe. Zehava rief Ashkenazy an, bat ihn, Ofra ins Krankenhaus zu bringen. Es folgte eine hitzige Diskussion, er weigerte sich, legte auf. Doch bald rief Ofra selbst ihre Schwester an. Sie bat sie, weinend, offensichtlich mit starken Schmerzen: "Bring mich ins Krankenhaus! Ich will ins Krankenhaus!!" . Das war genug f�r Zehava: Sie fuhr Ofra am 12. Februar (s.o.) ins Tel HaShomer-Spital, indem sie Ofra heimlich aus dem Haus herausbrachte, in Ashkenazys Abwesenheit. Man brachte sie daraufhin in die Sheva'-Intensivstation. Doch die Aerzte wussten schon, dass sie nicht mehr fuer Ofra Haza tun konnten. Um sie nicht weiteren Qualen auszusetzten, legte man sie sofort in kuenstlichen Schlaf. Sie wachte nie mehr auf.
Und es gibt noch andere Einzelheiten und auch andere Geruechte. Mag sein, dass nicht alle davon wahr sind.
Im April 2001 fand man Doron Ashkenazy tot in seinem Wagen auf - er starb an einer Ueberdosis Kokain. Bezalel Aloni aeusserte sich so zu dem Vorfall: "Ich habe ihr (Ofra) schon damals gesagt, dass dieser Mann an allem schuld war. Er scharte um sich eine Mauer aus Anwaelten. Sein Tod kann nur verdeutlichen, wie unglaublich tragisch Ofras Tod war. Er war der erste und letzte Mann in ihrem Leben, und das ist schrecklich." (Sodot, 2005)
Ofra Hazas Mutter Shoshana hat nie vom Tod der juengsten Tochter erfahren. Schon zur Zeit von Ofras Krankheit war sie selbst sehr krank. Um ihre Gesundheit nicht zu gefaehrden, verschwieg die Familie ihr Ofras Tod. Acht Monate spaeter starb Shoshana. Sie ist neben Ofras Grab auf dem Yarkon-Friedhof beigesetzt worden. Ihr Mann Jefet lebt immernoch im alten Haus im HaTikva-Viertel.

So starb eine israelische Legende. Man kann nur Gutes ueber Ofra Haza sagen; sie war jemand, den sich jeder als Schwester wuenschen wuerde: begabt, warm, herzlich und witzig, spontan, unverdorben, intelligent und wuerdevoll; sie sprach Deutsch, Englisch, Hebraeisch, Franzoesisch, Italienisch und Arabisch. Sie zog immer einen genauen Trennstrich zwischen ihrem privaten und oeffentlichen Leben, gab sich nicht den Medien preis. Ofra hielt ihr gutes Image aufrecht, ohne zu versuchen, sich Beliebtheit durch weibliche Reize zu verschaffen, liess sich nicht leicht kaufen, im Gegenteil :
"Ich wuerde mich niemals mit durchsichtiger oder unanstaendiger Kleidung auf der Strasse oder sonst irgendwo sehen lassen." Obwohl sie sich natuerlich an ihrem Ruhm erfreute, sagte sie selbst, dass sie nie vergass, wer sie sei und woher sie kaeme. Sie war sehr mit G"tt verbunden und hielt an den Traditionen fest, versuchte es zumindest, wie sie sagte. Sie ass entsprechend der juedischen Reinheitsgebot, zuendete die Kerzen am Schabbat: "Jeden Tag bete ich zu G"tt und danke ihm, dass ich dies alles erreichen konnte." Eine kleine Taschenausgabe der Psalmen begleitete sie unentwegt auf Reisen und auch im sonstigen Leben.
Mit ihrer gewaltigen Stimme begeisterte sie Millionen Menschen und zog sie in ihren Bann. Ihre Stimme hatte eine beispiellose Kraft, stellte unbegrenzte Moeglichkeiten dar - von leise und sanft, weich, bis hin zu unglaublich stark, fliessend und schrankenlos. Und auch ihre Melodien verzaubern bis heute, denn sie haben etwas Magisches und so Vertrautes an sich...
Wir wissen - jemanden wie Ofra Haza wird es niemals wieder geben. Wir haben uns sie eigentlich nur ausgeliehen - und mussten sie zurueckgeben.
Doch wer hat gesagt, dass wir sie nie wiedersehen ? ...
Quellen: Eric Silver, Jewish Journal; Daniel Cohen, "Song of a nightingale - Biography of Ofra Haza"; Hagalil.com; Bravo 1988; Bezalel Aloni, "Letters to Ofra"; Film "Sodot/Secrets", 2005; Jerusalem Post; Haaretz; Ofra Haza, Autobiografie; Zeitungsberichte; israel. TV; Privatpersonen.